Beim Bambus im Gewächshaus handelt es sich um Gigantochloa verticillata, eine von hunderten Bambusarten mit Größen von 10 cm bis 35 m. Der im Gewächshaus gemessene Zuwachsrekord lag bei 40 cm pro Tag, in der Natur kann die Pflanze auch noch schneller wachsen. Bambus – es handelt sich übrigens um ein Gras – hat in Asien große Bedeutung etwa als Nahrungsmittel, für den Gerüstbau, oder zur Herstellung von Fasern.
Beim Bambus deutlich sichtbar ist die Gliederung in Nodien und Internodien. Letztere sind für das Streckungswachstum verantwortlich, im Bereich der Nodien befinden sich hingegen die teilungsaktiven Gewebe, die Meristeme. Beim Bambus bilden die unteren Nodien so genannte sprossbürtige Wurzeln, die allerdings nur unter der Erde zu richtigen Wurzeln auswachsen. In den oberen Sprossabschnitten werden blattbesetzte Triebe gebildet.
Die enorme mechanische Belastbarkeit der Bambussprosse wird durch Verstärkung der sekundären Zellwände ermöglicht. Dabei werden zwischen die Cellulosefasern Füllstoffe – man nennt sie Inkrusten – gefüllt. Wichtigster Füllstoff ist der Holzstoff, Lignin, der für eine hohe Druckfestigkeit sorgt.