Der Stachelige Mäusedorn (lateinisch Ruscus aculeatus) zählt zu den Spargelgewächsen und wird als Arzneipflanze verwendet. Aus botanischer Sicht sind die bei dieser Pflanze ausgebildeten Phyllocladien von Interesse. Dabei handelt es sich um eine Metamorphose der Sprossachse, bei der stark verbreiterte und grüne Sprossabschnitte die Funktion der Blätter übernehmen. Deshalb entspringen die kleinen weißen Blüten und roten Beeren nur scheinbar in der Mitte von Blättern. In Wirklichkeit sind die Blätter reduziert, Blüte und Frucht sitzen am Spross.
Wie alle Sträucher weist auch der Mäusedorn so genanntes basitones Wachstum auf. Bei dieser Wuchsform sind vor allem die unteren Meristeme der Pflanze aktiv und bilden immer wieder neue Triebe. Im Gegensatz dazu werden bei Bäumen mit ihrem akrotonen Wachstum unten liegende Meristeme zu Gunsten der Haupttriebe gehemmt.