Unser Papier hat seinen Namen vom Echten Papyrus (lateinisch Cyperus papyrus), der bereits im antiken Ägypten verwendet wurde. Das Mark aus dem Stängel des Papyrus wurde dazu in Streifen geschnitten, kreuzweise übereinander gelegt, gepresst und so mit dem pflanzeneigenen Saft verklebt. Nach dem Trocknen konnte dieses Material beschrieben werden.
Heute besteht Papier vor allem aus Cellulosefasern. Cellulose ist ein zentraler Bestandteil der pflanzlichen Zellwand, die jede Pflanzenzelle umgibt. Es handelt sich um ein Polymer, also lange Ketten von Molekülen eines Zuckers, der so genannten ß-D-Glucose. Die Moleküle sind zu Elementarfibrillen, diese wiederum zu Mikrofibrillen und letztendlich zu Makrofibrillen verbunden. Etwa 50% des weltweit in organischen Molekülen gebundenen Kohlenstoffs steckt in Cellulose. Für die Papierherstellung wird die Cellulose durch chemische Verfahren von anderen Zellwandbestandteilen, wie Hemicellulosen und Lignin, getrennt.
Beim Papyrus auffallend ist der grüne Stängel, mit dem die Pflanze ebenfalls Photosynthese betreibt. Im Inneren des Stängels befindet sich ein „Aerenchym“. Das ist die Bezeichnung für Belüftungsgewebe, die große Zellzwischenräume, so genannte Interzellularen aufweisen. Über diese Hohlräume kann Sauerstoff zu den Wurzeln diffundieren, der bei der Atmung in den Mitochondrien der Wurzelzellen benötigt wird. Derartige Belüftungsgewebe finden sich, wie beim Papyrus, bei vielen Sumpfpflanzen.