Der im Gewächshaus gepflanzte Philodendron (lateinisch Philodendron melanochrysum) fällt vor allem durch seine großen, herzförmigen Blätter auf. Alle Blätter weisen dieselbe Form auf, die Größe ist jedoch von den Bedingungen, unter denen das Blatt entwickelt wurde, abhängig. Eine derartige Variabilität in der Blattgröße bei konstanter Blattform wird als Anisophyllie bezeichnet. Als Zimmerpflanze gehalten entwickelt der Philodendron insgesamt wesentlich kleinere Blätter.
Die Blätter zeigen den typischen mikroskopischen Aufbau eines Laubblattes: Umhüllt von einem Abschlussgewebe, der Epidermis, liegen die grüne Gewebeschichten mit photosynthetischer Funktion, das Pallisaden- und Schwammparenchym. Darin eingebettet finden wir die Leitgewebe der Blattadern und Festigungsgewebe, so genannte Sklerenchyme.
Bei den meisten Pflanzen liegen die Spaltöffnungen auf der Unterseite der Blätter, die dann als hypostomatisch bezeichnet werden. Die Lage auf der der Blattunterseite ist von Vorteil weil Temperatur und somit die Transpiration geringer als auf der Oberseite sind. Ein weiteres – und auf unserer Führung durch die Gewächshäuser – letztes Beispiel für die enge Beziehung zwischen Strukturen und Funktionen im Pflanzenreich!
Im Namen des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens der Universität Innsbruck bedanken wir uns für Ihren Besuch!